Post navigation

Entwicklung

Java ist seit jeher eine der gefragtesten Programmiersprachen, wobei rund 40 % der Arbeitgeber Kandidaten mit diesen Programmierkenntnissen einstellen möchten.

Doch die Jahre vergehen, neue Technologien entstehen, die eine einfachere und schnellere Entwicklung komplexer Softwareprodukte versprechen, und Java scheint seine führende Position immer mehr zu verlieren.

Aber heißt das, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, eine bewährte und zuverlässige Option hinter sich zu lassen und sich etwas Neuem zuzuwenden?

Eine kurze Geschichte von Java in der Unternehmenswelt

Java war über Jahrzehnte hinweg unangefochtener Spitzenreiter in der Unternehmensentwicklung, doch in den letzten 10–15 Jahren hat sich das Blatt gewendet.

Höhepunkt: Etwa 2005–2015

Von den frühen 2000ern bis etwa 2015 war Java der De-facto-Standard für verschiedene Unternehmenssoftware-Lösungen:

  • Unternehmensanwendungen (ERP, CRM)
  • Bankensysteme
  • Plattformen für Regierung und Telekommunikation

In dieser Zeit wurden Java-Frameworks wie Java EE (früher J2EE), Spring und EJB weit verbreitet eingesetzt, um komplexe Systeme zur Steuerung von Unternehmensressourcen oder zur Verwaltung von Kundenbeziehungen zu entwickeln.

Zwar war der Technologiestack schwergewichtig, doch er war zweifellos skalierbar und zuverlässig – und damit ideal für geschäftskritische Anwendungen.

Damals verfügte Java über einen riesigen Marktanteil (etwa 70–80 % aller Arbeiten in der Unternehmensentwicklung wurden mit Java erledigt). Auch Oracle förderte Java intensiv in großen Unternehmen, wodurch es zum Branchenstandard wurde.

Ab 2015: Der Beginn der Diversifikation

Doch seit 2015 hat sich alles verändert. Neue Technologien kamen auf den Markt und boten Entwicklern und Unternehmen mehr Möglichkeiten:

Beginn der Diversifikation
  • Node.js (leichtgewichtige Services)
  • .NET Core (plattformübergreifender Microsoft-Stack)
  • Python (schnelle Entwicklung)
  • Go (Einfachheit)
  • Kotlin und Scala (auf der Java Virtual Machine, aber nicht Java selbst)

Gleichzeitig entwickelte sich die Unternehmensarchitektur in Richtung Microservices und cloudbasierter Lösungen mit Docker und Kubernetes. Java EE wurde allmählich eingestellt und unter der Leitung der Eclipse Foundation als Jakarta EE wiedergeboren. Dennoch blieb Spring Boot äußerst beliebt und sorgte weiterhin dafür, dass Java relevant blieb.

Java im Unternehmen heute (2024–2025)

Heute zählt Java nach wie vor zu den führenden Optionen für die Unternehmensentwicklung, auch wenn es nicht mehr die allein dominierende Wahl ist.

Laut aktuellen Zahlen von Stack Overflow, JetBrains und IDC hält Java derzeit etwa 35–45 % des Marktes für Unternehmensentwicklung.

C#/.NET liegt mit 20–25 % vorn, während Python und JavaScript/Node.js mit jeweils rund 10–15 % ebenfalls stark vertreten sind. Go, Kotlin und Scala haben kleinere, aber wachsende Anteile.

Insgesamt bleibt Java einflussreich in Sektoren, in denen Altsysteme weiterhin aktiv sind – insbesondere im Bank- und Finanzwesen sowie im öffentlichen Sektor.

Diese Systeme sind in der Regel zu komplex und teuer, um sie komplett neu zu entwickeln. Daher greifen viele Unternehmen auf ein Java-Entwicklungsunternehmen zurück, um sie stattdessen zu modernisieren und zu erweitern.

Javas Anteil an der Unternehmensentwicklung

Was treibt die Sprachauswahl in Unternehmen heute an?

Die Wahl einer Programmiersprache hängt heute von vielen Kriterien ab. Altsysteme, Teamerfahrung, Entwicklungsdauer und Cloud-Tauglichkeit sind dabei zentrale Überlegungen.

Natürlich greifen Unternehmen bei schneller Entwicklung oder leichten Anwendungen auf Python, Node.js oder sogar Go zurück, um einfache APIs und Prototypen zu erstellen. Dennoch gibt es viele Szenarien, in denen Java nach wie vor eine hervorragende Option darstellt – etwa bei Anwendungen, die Stabilität, langfristigen Support und Skalierbarkeit erfordern.

Vorteile der Nutzung von Java für Unternehmenssoftware

Trotz seines scheinbaren Rückgangs und des wachsenden Interesses an neuen Technologien hat Java noch einige Trümpfe in der Hand:

Skalierbarkeit und Flexibilität für Großunternehmen

Unternehmenssysteme müssen in der Regel Tausende von Nutzern unterstützen und Millionen von Transaktionen pro Tag verarbeiten. Die Architektur von Java sowie seine ausgereiften Frameworks ermöglichen es Entwicklern, hochgradig skalierbare Lösungen zu erstellen, die mit den geschäftlichen Anforderungen mitwachsen können.

Ob vertikale oder horizontale Skalierung – Java-Anwendungen lassen sich problemlos mit Load-Balancern, verteilten Datenbanken und Caching-Mechanismen integrieren, ohne an Leistung zu verlieren.

Leistungsstarkes Ökosystem: Tools und Frameworks für eine einfachere Entwicklung

Einer der deutlichsten Vorteile von Java in der Unternehmensentwicklung ist die enorme Vielfalt an Bibliotheken, Frameworks und Tools.

Entwickler können zum Beispiel Spring, Hibernate und Apache Camel für die schnelle Entwicklung komplexer Anwendungen nutzen, JUnit für das Testen oder Maven bzw. Gradle für das Projektmanagement.

Sicherheit und langfristiger Support für geschäftskritische Systeme

Für Unternehmen, die mit sensiblen Daten arbeiten – etwa Banken oder Krankenhäuser – ist Sicherheit keine Option, sondern Pflicht. Java bietet hierfür native Sicherheitsfunktionen, die Daten schützen, den Speicher kontrollieren und die Authentifizierung regeln.

Ebenso stellt Java sogenannte Long-Term-Support-(LTS)-Versionen bereit, die es Unternehmen ermöglichen, ihre Systeme über viele Jahre hinweg stabil zu betreiben und zu pflegen.

Java vs. andere Technologien: Warum Java für die Entwicklung von Unternehmenssoftware wählen

Bei der Vielzahl an Programmiersprachen, die heute zur Verfügung stehen, fragen sich manche, welche „Trumpfkarten“ Java im Vergleich zu anderen bei der Entwicklung von Unternehmensanwendungen ausspielen kann.

Warum Java

Beginnen wir mit C#. C# ist zweifellos eine gute Sprache – besonders dann, wenn ein Unternehmen stark auf Microsoft-Tools setzt. Doch bei der Flexibilität hat Java die Nase vorn.

Java lässt sich auf nahezu jedem System ausführen, ohne dass große Anpassungen notwendig sind. Zudem verfügt Java über eine riesige Entwickler-Community und eine Fülle von Frameworks, die den Entwicklungsprozess erheblich beschleunigen können.

Der zweitbekannteste Konkurrent ist Python (mit einer der größten Entwicklergemeinschaften weltweit). Python eignet sich hervorragend für schnelle Entwicklungen und wird häufig im Bereich Data Science und Automatisierung eingesetzt.

Für umfangreiche, verzweigte Systeme ist Python jedoch nicht immer die beste Wahl, da es mit der Zeit langsamer wird und schwieriger zu verwalten ist.

Java hingegen ist schneller und strukturierter, was es zur besseren Option für große, komplexe Systeme macht – etwa im Bankwesen oder auf staatlichen Plattformen –, die schlichtweg stabil und unangreifbar sein müssen.

Und wie steht es um Node.js? Diese Technologie ist besonders beliebt für Echtzeit-Funktionen wie Chats oder Live-Updates. Sie eignet sich gut für kleine Dienste, die schnell reagieren müssen.

Allerdings ist Node.js nicht ideal, wenn ein System viele Nutzer, große Datenmengen und hohe Sicherheitsanforderungen hat.

Java stürzt deutlich seltener ab. Es wurde entwickelt, um mit hohen Belastungen umzugehen, und ist nach wie vor die bevorzugte Wahl vieler großer Unternehmen, um ihre Geschäftssysteme stabil und zuverlässig zu betreiben.

Anwendungsfälle für Java in der modernen Entwicklung von Unternehmensanwendungen

Wenn die Vorteile von Java-Entwicklungsservices für die Erstellung von Unternehmenssoftware im Allgemeinen recht klar sind, stellt sich eine berechtigte Frage: Wie und wo kann diese Programmiersprache in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden?

Im Banken- und Finanzwesen zum Beispiel wird Java zur Entwicklung von Systemen verwendet, die täglich Millionen von Transaktionen verarbeiten. Diese Systeme müssen höchstmöglich abgesichert sein und rund um die Uhr verfügbar bleiben – Java bietet dafür Software-Entwicklungstools, die helfen, sensible Daten zu schützen.

Auch Regierungen und Telekommunikationsunternehmen setzen Java ein, um riesige Systeme zu betreiben, die Millionen von Menschen bedienen. Diese Systeme laufen oft über Jahre hinweg ohne größere Änderungen, und Java hilft dabei, diese Anforderungen zu erfüllen.

Darüber hinaus ist Java die beste Wahl für die Entwicklung von SaaS-Produkten (Software as a Service). Es ermöglicht Entwicklern, cloudbasierte Anwendungen zu erstellen, die zuverlässig funktionieren, 24/7 online bleiben und problemlos mehr Nutzer verwalten können, wenn ein Unternehmen wächst.

Nicht zuletzt wird Java auch im Gesundheitswesen eingesetzt – einem Bereich, in dem Datenschutz und Sicherheit ebenso entscheidend sind. Hier werden mit Java Systeme entwickelt, die bei der Verwaltung von Terminen, Testergebnissen und Krankenakten helfen. Java wird hier oft gewählt, weil es starken Datenschutz unterstützt und gut mit anderen Systemen zusammenarbeitet.


Java für Altsysteme und den Übergang zu modernen Architekturen

Bei der Wahl einer Programmiersprache spielen Altsysteme fast immer eine Rolle. Die gute Nachricht ist: Mit Hilfe von Modernisierungsservices für Altsysteme macht es Java wesentlich einfacher, bestehende Systeme weiter zu betreiben und gleichzeitig schrittweise zu aktualisieren.

Übergang

Java ist eine der wenigen Technologien, die sowohl alte als auch neue Software unterstützt. Einfach gesagt: Unternehmen können ihre bestehenden Systeme weiterhin nutzen und dabei nach und nach einzelne Komponenten modernisieren, anstatt alles komplett neu zu bauen.

Außerdem ermöglichen moderne Java-Frameworks wie Spring Boot, Quarkus und Micronaut den Entwicklern, große Altsysteme in kleinere, flexiblere Einheiten – sogenannte Microservices – zu unterteilen.

Microservices erleichtern das Hinzufügen neuer Funktionen, die Leistungsverbesserung und die Migration von Systemteilen in die Cloud, ohne die gesamte Anwendung zu stören.

Drittens eignet sich Java hervorragend für cloud-native Entwicklung – das bedeutet: Software wird direkt für den Betrieb in der Cloud konzipiert.

Dank Javas starker Unterstützung für Container, Kubernetes und Cloud-Plattformen wie AWS, Azure und Google Cloud können Entwickler leistungsfähige, skalierbare Systeme erstellen, die deutlich einfacher zu verwalten sind.


Warum mit SCAND für Java-basierte Unternehmenssoftwareentwicklung zusammenarbeiten?

Bei SCAND entwickeln wir seit über 20 Jahren Java-Anwendungen auf Unternehmensniveau und nutzen dabei die neuesten Frameworks und Tools, um leistungsstarke Lösungen bereitzustellen. Unser Team aus Full-Stack-Java-Entwicklern bringt tiefgehende Branchenexpertise mit – von FinTech bis Gesundheitswesen.

Darüber hinaus haben wir bereits zahlreichen globalen Unternehmen dabei geholfen, ihre Systeme zu modernisieren, auf Microservices umzustellen und auf cloud-native Architekturen zu migrieren.

Unsere Fallstudien zeigen erfolgreiche Umsetzungen groß angelegter Bankplattformen, Regierungsportale und Gesundheitslösungen, die mit dem leistungsstarken Java-Ökosystem entwickelt wurden.

SCAND arbeitet eng mit Unternehmen zusammen, analysiert bestehende Systeme, identifiziert Modernisierungspotenziale und implementiert Java-basierte Lösungen, die individuell auf jede Zielsetzung abgestimmt sind.

Author Bio

linkedin
Author photo

Wiktor Kowalski

Chefarchitekt und Leiter der Abteilung für Systemlösungen

ein Experte auf dem Gebiet der IT-Architektur, der komplexe Probleme löst und innovative und praktische Lösungen vorschlägt, die Ihren Geschäftszielen entsprechen.